Fenster-Putz-Arie

Wussten Sie eigentlich, dass die meisten privaten Unfälle im Haushaltpassieren? Dabei sind nicht wenige beim Fenster putzen. Gerade da, weil man oft auf Stühle oder Tische steigt, um ganz oben auch sauber machen zu können. Für junge Frauen oder Männer ist es kaum ein Problem, wenn sie sich bei Stürzen mal eine Beule holen oder auch ein Knochenbruch heilt schnell wieder zu. Bei älteren Damen, vor allen jenen, die Osteoporose als Krankheit auserkoren haben, kann so ein Sturz tragische Folgen haben.
Lesen Sie hier, was der Master of Desaster Ihnen rät, damit alles im wahrsten Sinne glatt und sauber ausgeht.

Fangen wir mal mit dem Werkzeug an. Es gibt in jedem Laden oder auch Baumarkt bestimmte Werkzeuge, die eigentlich gerade für Hausfrauen gedacht sind. Das sind z. B. solche Geräte im Bild rechts, die beileibe nicht schlecht oder unbrauchbar sein müssen. Im Grunde sind sie aber nicht so günstig zu haben, dass man sich auch nicht gleich Profi-Werkzeug für das Geld kaufen könnte. Das sieht dann z. B. so aus , wie auf dem zweiten Bild zu sehen ist. Amateurwerkzeug

Da kann alles ausgewechselt werden und selbst für das Abziehergummi gibt es Meterware als Ersatz. Wenn der Textilpuschel zum Einwaschen nicht mehr schön ist, kauft man auch den neu; allerdings kann man ihn sehr oft waschen. Amateurwerkzeug Der größte Vorteil ist aber, dass man dieses Werkzeug an eine Stange stecken kann und diese dann auf fast beliebige Höhen auszieht. So vermeidet man das unfallträchtige Steigen auf Trittleitern und Stühle.
Die Stangen gibt es in verschiedenen Grundlängen, manche sind einfach ausziehbar, manche dreifach und erreichen dann eine Lange von 6 Metern oder mehr. In den meisten Fällen reicht für den Hausgebrauch eine einfache 1,25 m Alustange, die man auf 2 m teleskopieren kann. Wenn man sich also so ausgerüstet hat, dann braucht man noch einige fusselfreie Lappen, einen Universalreiniger – es geht auch Geschirrspülmittel, dem man bei kalten Temperaturen etwas Spiritus beigibt, – und einen Eimer, denn auch das Anmachwasser muss irgendwo transportiert werden. – Hier muss ich schnell noch einfügen, dass man gerade bei Fenstern und Spiegeln sehr oft zuviel Reinigungsmittel nimmt. Dann entstehen Schlieren auf den glatten Flächen. Gut geeignet sind Eimer in Rechteckform, die sich leichter tragen lassen und auch den Fensterwascher in seiner ganzen Länge aufnehmen können.

So ausgerüstet kann man seine Heldentaten beginnen. Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass Rahmen und Fensterbänke mitgereinigt werden müssen. Nichts sieht häßlicher aus, als ein sauberes Fenster mit einem schmuddeligen Rahmen. Wenn man seinen Fensterwascher schön ins Seifenwasser eingetaucht hat, dann kann es losgehen. Man sollte beim Einseifen recht flott vorgehen, denn beim Abziehen muss immer eine kleine Wasserwelle geschoben werden, damit keine Schlieren und Streifen auf dem fertigen Stück Fenster entstehen.

Reicht weit hoch.
Man kann schön auf diesem Foto erkenen, wie man mit einer Verlängerung ganz leicht bis an die Oberkante des Fensters und an den oberen Rahmen herankommt. So kann einfach alles gewaschen werden. Selbst mit dieser einfach teleskopierbaren Stange kann man auch als „kleine(r)Frau (Mann)“ bis fast 3 m hoch reichen. Auf jeden Fall ist es weniger
gefährlich als Leitern, Gerüste und Hocker.
Ganzes Fenster
Rechts erkennt man Nadja, wie sie das große Fenster ganzflächig einseift. Sie achtet darauf, dass dabei auch der Fensterrahmen genug Seifenlauge abbekommt. Natürlich läuft zuerst einmal viel an den unteren Rand des Rahmens und dort kommt beim Abziehen auch noch etwas
dazu.

Nach dem Einseifen kümmern wir uns jedoch zunächst um den oberen Fensterrahmen. Wenn wir nämlich mit dem Abzieher arbeiten wollen, dann müssen wir darauf achten, dass uns kein Dreckwasser auf die saubere Scheibe tropft. Dann brauchten wir nämlich gar nicht erst so große Mühe aufwenden. Jetzt kommt der Lappen, oder besser mehrere saubere Lappen ins Spiel. Damit wird der obere Rahmen trocken gewischt, damit die Tropferei aufhört.
Lappen Links kann Nadja mit Hilfe der Stange den oberen Rahmen trocken wischen, damit die Glasfläche schön abgezogen werden kann. Direkt in die Hand
Daneben zeigt Nadja, dass man das Profiwerkzeug auch direkt in die Hand nehmen kann. Es ist keineswegs so, dass man die Teleskopstange dazu verwenden muss . Der Abzieher, der Wascher und natürlich der Trockenlappen können bei niedrigen Bauteilen auch bequem direkt in die Hand genommen werden. So macht man Fenster um Fenster und die Haus- oder Balkontüren und wenn man sehr gut geübt hat und die Fensterhöhe zur Körpergröße passt, dann kann man auch in pendelnden Bewegungen in einem Zug das Fenster putzen. Das geht sekundenschnell und wird mindestens ebensogut wie das streifenweise Abziehen. Der Vorteil ist auch, dass man den Abzieher nicht nach jeder abgezogenen
Bahn abwischen muss, sondern nur einmal nach dem fertigen Fenster. Wie schon erwähnt, muss auch dabei immer genügend Lauge vor dem Abzieher anfallen.
Abziehen
Auf dem linken Bild fängt Nadja nun an, Bahn um Bahn des großen Fensters abzustreifen. Dabei ist es wichtig, dass nach jeder Bahn der Abziehgummi trocken gewischt wird, da sonst der Dreck der abgezogenen Bahn auf den neuen Absatz im Fenster gebracht wird. Man sieht auch hier, wie unsere Kollegin einen Lappen in der Hand behält, damit sie sich nicht nach jedem Abziehen einen neuen nehmen muss.

Hier nun noch einmal eine Teleskop-Verlängerungsstange wie sie in jedem Profi-Fachgeschäft zu kaufen ist. Die 15 oder 20 Euro sind absolut gut angelegt.
Profiwerkzeug

Man kann an Hand der Steine, die ca. 25 cm hoch sind erkennen, dass das Werkzeug eingeschoben nur ca. 1,25 m lang ist. Ausgezogen ist es 2 m und wenn man seine Körpergrösse mit Armen noch hinzuzählt, dann ist man bei fast 4m Höhe. Für einen normalen Haushalt oder in einem Einfamilienhaus reicht das aus. Dann kann man vielleicht auch mal wieder ein Fenster putzen, dass ungünstig über einem Kellereingang, im Treppenhaus oder sonstwo angebracht worden ist. Nicht immer haben Architekten vorausgesehen, wie ihre elegant plazierten Lichteinlässe geputzt werden können.

Haben Sie es gemerkt? kein Wort über „Superglasrein“, „Spiegelblitz“ oder ähnliche Mittel wurde hier verloren. Sie sind sicher nicht schlecht, aber auch nicht besser als ein Universalreiniger oder ein Geschirrspülmittel. Nur bei Frost sollte man unbedingt an Spiritus denken. Wenn auf eine große Glasscheibe eine Eisschicht gefriert, dann kann man besser mit dem Putzen aufhören. Ja, bei hartem Frost kann die Scheibe sogar durch die Temperaturdifferenz springen.

Unterkante
Ganz unten sammelt sich der Schmutz bei Einwaschen wie auch beim Abziehen. Daher muss der untere Fensterrand sowie die Sohlbank und innen eben die Fensterbank abschließend sauber abgewischt werden. Dann ist das Fenster fertig. – Einfach mal probieren. Viel Spass.

Viele Leser, die mit Multi-Star ihre Fenster und Glasflächen geputzt haben, haben sich über Streifen und Schlieren beschwert. Das liegt schlicht daran, dass zuviel Hochkonzentrat verwendet wurde. Konzentrierter Reiniger sollte ganz sparsam verwendet werden. Selbst von der verdünnten, gebrauchsfertigen Mischung genügt ein Eierbecher voll auf 10 l Wasser.

Auch dort, wo man nicht hinkommen kann, muss der Rahmen abgewischt werden. Nadja nimmt dazu eine Stange mit einem Tuch, wie das untere Bild zeigt.

 Nadja mit Stange und Tuch

Beispiel für Profigerät:

Knast statt Altersheim Teil 7

TeebaumölWährend die drei alten Freunde noch ihren letzten Coup und dessen mageres Ergebnis durchdachten, machten neue Erkenntnisse oder Gerüchte die Runde, die alle 3 betrafen. Zum einen waren es die erhöhten Sicherheitsumbauten auch bei kleinen Banken, zum anderen war ein Gerücht in Umlauf, nachdem die deutschen Sozialversicherungen Leuten, die über 20 Jahre Rente bezogen hatten, einen „Todesengel“ schicken würden. Nicht so einfach mit dem Knast statt Altersheim Teil 7.
Diese Todesengel würden z. Teil auch unter der Ärzteschaft angesiedelt sein. Es gäbe da bestimmte Medikamente, bei denen stehe ganz eindeutig im Beipackzettel, dass plötzliche Todesfälle einzukalkulieren seien. Auch die ambulanten Pflegedienste seien in ähnlicher Mission unterwegs, wenn sie alten Leuten das Essen brächten oder diesen bei täglichen Verrichtungen hülfen. Da sei es besonders einfach, sie brauchten nur die Folien der abgepackten Mahlzeiten mit einer Injektionsspritze durchstechen und schon esse der Patient seine Henkersmahlzeit.
Auch in Altersheimen seien Vorkommnisse wie unerklärliche Todesfälle besonders unter älteren Insassen besonders häufig. Die maroden Sozialkassen würden jede Gelegenheit wahrnehmen, die älteren Mitbürger ins Jenseits zu befördern. Da waren Pflaster, die während des Hautkontaktes ein Gift abgaben, da waren Gifte, die erst nach Tagen wirkten und nicht nachgewiesen werden könnten usw. Besonders der sogenannte medizinische Dienst sollte angeblich nur aus Mördern bestehen, weil die Pflegeversicherung lange pleite sei. (Achtung: Glauben Sie das nicht. Es war lediglich ein Latrinengerücht wie es manchmal grassiert.)

Auch wenn das alles eher Gerüchte waren, so trug das nicht zum geduldigen Ertragen ihres Schicksals bei den 3 Freunden bei. Da man ohnehin nicht unbedingt den Himmel auf Erden hatte, wäre ein solcher – vielleicht ganz sanfter – Tod ja nicht einmal das Schlechteste, aber womit hatte man den dann verdient?

Auch das zweite Thema trug nicht zur Beruhigung der drei altgedienten bei. So soll es unter den Banken das große Sicherheitsumbauen gegeben haben und die Filiale, die sie beraubt hatten, war wahrscheinlich die letzte in der Stadt, die so einfach zu bestehlen gewesen war. Inzwischen waren automatische Türschließer, Standleitungen zur Polizei, Videokameras die Regel und nur ein ungeheures Glück hatte die Freunde davor bewahrt, gleich beim ersten Versuch in eine dieser Fallen zu tappen. Man musste sich wohl oder übel ein anderes „Objekt“ aussuchen.

Einschnitte ins Sozialnetz

Bild: heute noch Karikatur, aber wie lange noch, wenn die Sozialkassen so weiterwurschteln dürfen.?
Tax office cutting the property  of pensioner

So ist das mit Gerüchten: Zuerst erkennt man es als solches, dann aber schaltet das Gehirn um auf selektive Wahrnehmung. Nun scheint jede neue Nachricht genau die Lücke zu füllen, die man noch als Beweis erwartet hatte. Eine schlimme Situation, besonders wenn dabei Menschen in Verdacht geraten, die man sonst als loyal und integer angesehen hatte.
Nicht zu fassen:

Knast statt Altersheim Teil 6

Wie wir schon berichtet hatten, war der Dieter leicht gehbehindert und so konnte er nicht mehr alle Tätigkeiten in vollem Umfang verrichten, die den dreien notwendig erschienen, einen Bankraub auszuführen. Von daher war seine Rolle von Vornherein auf das Wache schieben, Schmiere stehen oder wie man es sonst nennen will, beschränkt. Dieter und Werner trauten dem Jan den größten Mut zu, weil dieser sich im Berufsleben schon mit einer ziemlich rauhen, internationalen Sippschaft hatte rumplagen müssen. Nun waren dann die Rollen klar verteilt: So geht es los mit Knast statt Altersheim Teil 6!
Der Dieter würde sich auf eine Bank setzen. Da am Zentralfriedhof auch die Straßenbahn endete, waren einige davon vorhanden. Friedhofsbesucher sind nicht immer die jüngsten und so hatte die Stadtverwaltung ein Einsehen gehabt und für Sitzgelegenheiten während des Wartens auf die nächste Bahn gesorgt.
Der Werner sollte am Eingang der Bankfiliale stehen bleiben und dem Jan, für den ja nur noch dieser Part blieb, beim Rauben den Hinweis auf Gefahr geben, sowie zufällige Kunden der Bank mit dem Hinweis auf eine interne Untersuchung den Zutritt verwehren. Soweit – sogut.
Da der Dieter und der Werner unmaskiert ihren „Job“ erledigen konnten, musste eigentlich nur der Jan eine Maskierung verwenden. In seiner Wohnung vor dem Spiegel probierte er alle möglichen Dinge aus, wie z. B. eine Pudelmütze, eine Damenstrumpfhose, eine Papiertüte mit Augenlöchern usw. Schlussendlich musste auch der Zeitpunkt des Überfalls gewählt werden. In Ermangelung einschlägiger Erfahrungen suchte man dem Problem mit Logik beizukommen. Besonders an Wochenenden war der Friedhof gut besucht und es wurden Blumen und Gestecke in den Läden am Endpunkt der Tram gekauft. Es konnte doch sein, dass dieses Geld in die nahe Filiale gebracht würde, damit die Ladenbetreiber diese Einnahmen nicht mit nach Hause nehmen mussten, wo auch immer das war. So fand man denn den Montag als aussichtsreichen Tag, es müsse aber so früh sein, dass der Geldtransportdienst diese Filiale noch nicht angefahren sei, also kurz nach Öffnung der Bank um 8 Uhr 15.
Sorry Boss, my doctor ordered me not to carry any more than 4 kilos.
Gesagt, getan. Man fuhr mit der Bahn, die Montags um 7 Uhr 35 am Friedhof ankommt und ging dann noch ein wenig spazieren, bis der gedachte Zeitpunkt erreicht war. Dann setzte sich der lahme Dieter auf die Parkbank und tat, als lese er eine Zeitung, bereit mit einer Trillerpfeife ein unverfängliches Signal zu geben. Jan fasste die Pistole in seiner Tasche und hielt in der Linken eine zusammengeknüllte Strumpfhose. Diese streifte er kurz vor der Eingangstür über und schritt forsch in den Kassenraum. Wortlos gab er dem Kassierer die eine Tüte und machte mit dem Revolver Zeichen, die der verängstigte Mensch hinter der Scheibe als Aufforderung verstehen sollte, alles Bargeld in die Tüte zu tun. Um die Sache zu beschleunigen, schlug er mit dem Knauf der Walter PP gegen die Scheibe, was den Kassierer anscheinend noch mehr erschreckte. Zitternd gab er den Plastikbeutel zurück. Immerhin hatte auch der Jan dabei soviel Angst, dass er sich in die Hose machte und nach kurzer Zeit fing es fürchterlich an zu stinken.
Jan rannte nun aus der Tür und steckte die Pistole wieder in die Hosentasche. Dann riss er mit der rechten Hand die Strumpfhose vom Kopf und zwang sich, ruhig und gelassen auszusehen. Unterwegs gab er die Tüte mit dem Geld an den Werner weiter, der diese in einem mitgebrachten Sportbeutel tat. Werner bestieg die abfahrbereite Strassenbahn und wartete in der Wohnung vom Jan auf die anderen beiden, die laut Vereinbarung erst eine Weile später kommen sollten.Noch auf dem ganzen Heimweg durch den Friedhofspark verbreitete Jan einen durchdringenden Gestank nach Kacke. Manche Friedhofsbesucher drehten sich verwundert nach dem alten Mann um, der so auffällig roch.
Als alle daheim waren, zählten sie das Geld und die Enttäuschung sass tief: Für nur 2340 Euro hatten sie sich so angestrengt. Nachdem die „Unkosten“ für Waffen und Munition abgezogen waren, hatten sie gerade genug Geld, um den nächsten Coup zu planen, denn, da waren sie sich einig, mit so wenig werde man nicht lange genug eingesperrt, um seinen Lebensabend warm, trocken und satt im Gefängnis zuzubringen.

Trotzdem hatten die 3 noch viel Glück gehabt, denn in jeder anderen Bankfiliale wäre ihr Abenteuer jezt zuende und sie hätten in einem öden Untersuchungsgefängnis auf den „krönenden“ Abschluß ihrer Laufbahn als Kapitalverbrecher warten können.
Es hätte ihnen auch so gehen können!
Sowas ungefähr schleppten sie mit sich rum:

Eine Hoffnung weniger

Die Politik macht viel Unsinn. Wenn aber einmal eine Sache gut funktioniert, dann kommt bestimmt jemand, der dieser Sache den Garaus macht. So hat die IchAG neben allen Unzulänglichkeiten über 100 000 neue Arbeitsplätzte gebracht. Sie war das einzige Instrument, das von dem Hartz IV Paket Wirkung zeigte. Musste es deshalb verschwinden? Will man unbedingt einen Sockel von 10 % Arbeitslosigkeit, um die restlichen Beschäftigten zu disziplinieren und mit Dumpinglöhnen ab finden zu können? Es sieht fast so aus.

Gleichzeitig mit der Meldung, die Bundesanstalt für Arbeit, verniedlichend auch Arbeitsagentur genannt, habe 4 Milliarden an Ausgaben gespart, kam die Meldung, dass die IchAg zum 1. 7. 2006 auslaufen würde. Es würde ein Nachfolgemodell aufgelegt, aber erst nach einer Denkpause zum 1. 8. 2006.
Hier die Meldung:
Mit den Hartz-Reformen wurden mehrere arbeitsmarktpolitische Instrumente bis zum 31.12.2005 befristet. Die Regierungsparteien haben sich im Koalitionsvertrag deshalb u. a. darauf verständigt, die politisch umstrittene Ich-AG-Förderung zu verlängern, allerdings nur noch für Zugänge bis zum 30.6.2006. Ab 1.7.2006 soll die Ich-AG mit der zweiten Gründerförderung, dem Überbrückungsgeld, zu einer einheitlichen Existenzgründerleistung zusammengeführt werden.

Letzte HoffnungBild: />So darf man sich das vorstellen, wenn den Arbeitslosen eine Hoffnung nach der anderen verbaut wird.
Schlägt man auf der Seite der IHK nach, erfährt man, dass die Zwangskammern, die ja nicht zu den Problemlösern gehören, sondern vielmehr Teil des deutschen Problems sind, bei der neuen Gesetzgebung Pate gestanden haben. Die Bundesregierung ist also wieder einmal vor den Lobbyisten eingeknickt. Hier der Text von der Zwangskammerseite der IHK Hannover:

Der DIHK fordert vor diesem Hintergrund von einer neuen Bundesregierung, die Gründungsförderung für Arbeitslose grundlegend neu zu ordnen: · Ich-AG und Überbrückungsgeld sind zu einem Förderinstrument für Arbeitslosengeld (ALG-I)-Bezieher zusammenzufassen: · Der Förderzeitraum ist auf maximal 6-12 Monate zu begrenzen. Bei längerer Förderdauer „arrangieren“ sich viele Gründer mit dem Zuschuss und verlieren den Aufbau einer eigenständig tragfähigen selbstständigen Existenz aus dem Blick. · Weiterhin soll ein auf Tragfähigkeit überprüfter Geschäftsplan Fördervoraussetzung sein. Ein aussagekräftiger Business-Plan führt dem Gründer die Chancen und Risiken seines Vorhabens klar vor Augen und bildet eine solide Basis für ein zielführendes Beratungsgespräch zum Gründungsvorhaben. · Die monatliche Förderhöhe soll sich am Arbeitslosengeld I orientieren und während der Förderdauer abnehmen. · Das Instrument soll keine Pflichtleistung mehr sein. So kann sich die Förderung stärker an den Aussichten des Geschäftsvorhabens und an den unternehmerischen Qualitäten der Gründerperson orientieren.


An anderer Stelle der gleichen Seite kann man nachlesen, dass es ungefähr 5 Jahre dauert, bis ein Unternehmen am Markt eingeführt ist. Die Zwangskammern lassen den Existenzgründern natürlich nur ein Viertel von dieser Zeit und ausserdem wollen sie mit den Geschäftsplan wohl den Gründer schon mal an die zu erwartende Bürokratiesintflut gewöhnen. Bitte oben genau lesen, die Hartz IV Empfänger wurden von der Förderung großzügig ausgeschlossen, und der Zuschuss wird nach Gutdünken der Arbeitsanstalt gewährt!

Knast statt Altersheim Teil 5

Von der Flasche Wodka war noch mehr als die Hälfte übrig. Das Wetter war aber feucht und kühl, und so musste man in der Wohnung von Jan die letzten Einzelheiten besprechen. Der Fußmarsch dorthin war nicht so einfach, denn der Dieter war leicht gehbehindert und selbst die zwei oder zweieinhalb Kilometer bereiteten ihm erhebliche Schwierigkeiten. So fängt Knast statt Altersheim 5 an.

Auftragsgemäß hatte Jan im „Zum goldenen Schellfisch“, einer dunklen Hafenspelunke nahe dem Ende jeder menschlichen Besiedlung an der Grenze zu den Rangiergleisen der Hafenbahn, Waffen für die Opa- Gang besorgt. Dabei gab es eine wesentliche Panne. Die Maschinenpistolen waren einfach zu teuer für die drei. Folglich kaufte Jan 2 unscheinbare Walter PPK vom Kaliber 7,65 mm. Die sahen nach nicht viel aus, sollten aber nach der Aussage von Fiete, dem Rumänen, auch bei vielen Polizeidiensten noch immer im Gebrauch sein. Außerdem meinte Fiete, der Vorteil der einheitlichen Munition liege doch wohl klar auf der Hand, schließlich könne man 30 kleine Geschosse leicht verstecken.

arbeitslosengeldGanz überzeugt war Jan nicht gewesen, aber es blieb ihm nichts übrig und als Spareffekt hatte er dann nur 600 Euro ausgegeben. Fiete betonte immer wieder, dass nur die Freundschaft zu Schweine-Erwin so einen günstigen Preis sich für ihn rechtfertigen würde. Was er nicht erwähnte war,  dass alle drei Pistolen verkürzte Schlagbolzen hatten. Man konnte nicht mehr damit schießen. Die MPs dagegen sollten jede 5000 Euro kosten, die Muniniton extra.

Nun saßen die 3 in der Wohnung von Jan und bewunderten ihre Ausrüstung. Mit Unterstützung des einen oder anderen Glases  Wodka legte man sich die komplette Ausrüstung zurecht: Eine Plastiktüte für das Geld, Strumpfmasken für das Gesicht, einen Sportbeutel und die geladenen Pistolen. Alles wurde sorgfältig versteckt und für den Tag X bereitgelegt. Auch die Rollen hatte man schon verteilt. Werner sollte mit Jan in die Bank und die „Auszahlung“ beantragen und Dieter mit seiner Gehbehinderung sollte draussen in der Nähe warten und aufpassen. Nach getaner Arbeit wollten alle einzeln ruhig zu Fuß nach Hause gehen, nur Dieter dürfe die Tram nehmen. Das wäre dann völlig unauffällig, man brauchte nur noch genug einsammeln, um dann eine Weile davon leben zu können. Man freute sich schon auf ein deftiges Essen, Kino oder Theater, erlesene Getränke, vielleicht ein paar neue Klamotten.

Es fehlte nur noch an einem geeigneten Objekt. Werner erinnerte sich, dass es bei einigen Banken als Service Karten gäbe, an denen jede Filiale aufgelistet sei. Da man nicht mit dem Auto jede Filiale abfahren konnte, weil man eben keins hatte, kaufte man einen Stadtplan und schaute sich so in der Gegend um. Dort fand man schließlich in der Nähe des Zentralfriedhofs eine kleine Nebenstelle, die für den Anfang, sozusagen zum Üben gerade das richtige schien.

Im Wein liege Wahrheit, meinten die Römer, Wodka haben sie wohl seinerzeit noch nicht gekannt. Aber das Risiko schien bei den Dreien potentiell mit dem Heranrücken des Tages x zu wachsen. Würden sie endlich doch klein beigeben?

Knast statt Altersheim Teil 4

Mit einer unglaublichen Fülle von Erkenntnissen war Jan aus der „Ankerwinde“ gekommen und kaum konnte er das Zusammentreffen mit den Kollegen abwarten, damit er alles brühwarm erzählen könne. Ausserdem musste er auch immer noch über Schweine-erwins Wodkageschäft nachdenken. Wenn sie nur eine Verbesserung ihrer Lebensverhältnisse wollten, dann genügte ja ein ständiges ausreichendes Einkommen, wozu dann noch Bankraub? Andererseits, wenn sie nach einer eventuellen Gefängsnisstrafe wieder entlassen würden, dann stünden sie schlechter da als vorher. Deshalb musste man schon an etwas Großem arbeiten, damit eine Strafe ausreichend lang, quasi bis zum Lebensende reichen würde und damit beginnt Knast statt Altersheim 4

Die Freunde hatten ja vereinbart, dass sie sich nun entweder auf einer einsamen Stelle im Stadtpark treffen würden, oder bei Jan in der Wohnung, denn nicht jeder musste unbedingt mitbekommen, was die Opas beredeten. Beim schönen Wetter am nächsten Tag saßen sie nun im Stadtpark und genehmigten sich nach langer Zeit einen Schluck aus der geschenkten Wodkaflasche.

Jan eröffnete die Diskussion: „Der Schweine-Erwin meinte, im Knast ist es so ähnlich wie im Altersheim. Nur da bekommt man überhaupt kein Geld in die Hand, kann höchstens ein paar Cent verdienen und davon Bonbon oder Tabak kaufen.“ „Und Wodka?“ fragte Werner. „Wodka gibt es im Gefängnis nicht. Jedenfalls kann man ihn nicht kaufen. Der Erwin hat eine tolle Geschichte über selbst gebranntes Zeug erzählt, aber ganz bin ich da nicht hinter gestiegen. “ Dieter meinte: “ Du hast doch was erzählt über russischen Wodka, den wir auch schon getrunken haben.“, sagte Dieter. “ Ja“ , meinte Jan, “ das sind die Etiketten von der russischen Standard – Marke. Die kleben Erwin und seine Kumpane auf selbst gebrannten Kartoffelschnaps. Den sollen wir dann im Altersheim weiter verkaufen.“ Zweifelnd meinte der Werner: “ Ich kann mir nicht vorstellen, dass das klappt. Wir sind bei uns im Altersheim vielleicht 10 Männer, die einen Schluck vertragen würden. Von den 50 alten Frauen werden eine oder zwei auch mal Alkohol trinken. Wenn wir aber viel verkaufen wollten, müssten wir auch andere Altersheime, wie z. B. in der Rabenbergstraße abklappern. Wie sollen wir aber so viele Flaschen schleppen?“  Je länger aber der Jan über die Bedingungen im Gefängnis und über den Waffenhändler erzählte, desto mehr verwarfen sie das Wodkageschäft. Man würde einfach nicht lange genug eingesperrt werden, um in Ruhe und ohne finanzielle Knappheit alt werden zu können. Denn dass die Sache eines Tages auffliegen würde, davon waren alle überzeugt.

Nach dem zweiten oder dritten Schluck Wodka schienen ihre Pläne greifbar nahe. Es konnte doch nicht so schwer sein, in die Bank hineinzugehen, alles Bargeld zu fordern und wieder hinauszugehen. Man müsse halt nur die richtige Bewaffnung dabei haben, solche, die auch Eindruck schinden würde. Einige Male kam auch die Rede auf die Lebensbedingungen. War es wirklich mit dem Strafvollzug vergleichbar, was sie heute in Deutschland erleben mussten? Der Werner meinte aber vom Theater her zu wissen, dass es auch in der Vergangenheit oft Bestrebungen von unterpriviligierten Personen gegeben hatte, wenigstens im Winter ein warmes Quartier zu haben, indem man ins Gefängnis ging. Warum sollte diese Methode nicht auch für ein bequemes Lebensende funktionieren?

Ohne Arme

Schließlich sei es Generationen von Bank- räubern gelungen, warum grade ihnen nicht. Die einzige Hürde bestehe in der Schwie- rigkeit, wenigsten 3 Schieß- zeuge besorgen zu müssen, denn Schweine-erwin hatte angedeutet, dass eine MP wohl nicht unter 5000 Euro „unter Brüdern“ zu haben sei. Für eine Munitionierung würde fast  nochmal der gleiche Betrag fällig werden usw. usw.
Zur Zeit kamen sie sich vor wie jener armlose Bettler, der von einem gutmütigen Passanten eine alte Guitarre geschenkt bekommt, damit er sich etwas dazuverdiene.

Siehe Bild!

Nach dem dritten Wodka gestand der Werner, der früher Komparse beim Theater gewesen war, dass er 1100 Euro vor dem Sozialamt versteckt hätte, sozusagen als eiserne Reserve für Not- oder geschäftliche Glücksfälle. So ein Fall schien ja nunmer eingetreten zu sein und er wisse keinen Grund, warum er als Teilhaber nicht einspringen solle. Jan und Dieter schworen, dass er von der ersten Beute seine „Einlage“ zurückbekommen würde und so gingen alle froh und beschwingt nach Hause und die Literflasche war kaum halb leer.
Es ist doch schön, wenn man in seinem alten Beruf noch einmal so richtig in die Vollen schreiten kann. Oder wie unser Lehrherr damals immer sagte, man weiß nie, wozu man dieses oder jenes Wissen noch einmal gebraucht. Hier Hier ist die vorige Folge.

Knast statt Altersheim Teil 3

Inzwischen kamen die Knast statt Altersheim 3 „alten Kameraden“ jeden Donnerstag in Jans Wohnung in der Moltkestraße zusammen und Werner und Dieter warteten schon gespannt, was der Jan wohl über seinen Besuch in der berüchtigten Hafenkaschemme „Ankerwinde“ über die Gepflogenheiten im Gefängnis berichten würde.
Der Jan hatte vom Dieter und vom Werner je 3,50 Euro bekommen und wenn er von sich aus den gleichen Anteil dabei legte, hatte er 10, 50 Euro zum Verzehr in der Spelunke. Er hoffte inständig, dass er den „Schweine-Erwin“ treffen würde, dessen richtigen Namen er nicht kannte, aber er wusste aus seiner Werftzeit, dass dieser Mensch noch keinen Handschlag ehrliche Arbeit im Leben geleistet hatte, ähnlich wie die Großkopfeten aus der Zeitung. Wovon Schweine-erwin eigentlich lebte, konnte oder wollte niemand so genau sagen, aber ab und an ging er auf Staatskosten in „Urlaub“ und da würde er bestimmt die richtige Auskunftsquelle für den Jan und seine Freunde sein.

Kurz nach 14 Uhr war Jan in der Kneipe weil er die Schichtzeiten der Schauerleute kannte und tatsächlich war Leben und Trubel in der Bude. Es stank wie immer nach Bier, Rauch, Schweiß und Erbrochenem und in einer Ecke, die wohl schon seit 15 Jahren sein Stammplatz war, saß der Schweine-Erwin.

Jan sah, dass auch Schweine-erwin älter geworden war und sein Gesicht war gezeichnet mit tiefen Kerben und Falten. Jan konnte nicht deuten, ob es sich um Spuren von Trauer und Verbitterung handelte oder ob es Brutalität und Skrupellosigkeit, Hinterhältigkeit waren. Vielleicht war es auch ein Magengeschwür.

Der Erwin, wenn er denn so heißen sollte, erkannte Jan und als er hörte, was er wissen wollte, gab er bereitwillig Auskunft.“ Wasser und Brot als Vollnahrung gibt  es schon lange nicht mehr im Strafvollzug“, meinte Erwin, “ und je nach Laune der Anstaltsleitung kann man Zeitung lesen, Bücher ausleihen oder gar Fernsehen“. Wobei in den Anstalten oft ein Gemeinschaftsraum zum Fernsehen war und man müsse sich mit den anderen Insassen auf das Programm einigen.
Ansonsten könne bei guter Führung auch mit Freigang rechnen oder andere kleine Vergünstigungen bekommen. Ärztliche Versorgung gebe es auch,  aber halt nur „Karo Einfach“ wie heute bei den Rentnern der AOK.

Bild oben: Für den Steuereinbruch sind unfähige oder korrupte Politiker verantwortlich, aber sie dürfen, anders als „Schweine-Erwin“, unbesehen weitermachen und bekommen noch die höchsten Renten für kürzeste Beitragszeiten

Jans Unterhaltung mit Schweine-Erwin erwies sich als äußerst informativ. Er erfuhr nicht nur alles über das Leben in verschiedenen Gefängnissen, ihm wurde auch abgeraten, einen Einbruch in eine Tankstelle, Bank oder ein Kaufhaus zu begehen. Dort sei nicht viel zu holen und schließlich sei er viel zu alt, um noch solche körperlichen Anstrengungen auf sich nehmen zu können. Dann gab es noch den kostenlosen Tipp, für einen Bankraub die Waffen in der Kneipe „Zum goldenen Schellfisch“ zu besorgen. Dort solle er nach Fiete fragen, der sei zwar Rumäne, aber weil er plattdeutsch könne, würden ihn alle Fiete nennen. „Sag ihm, dass der Schweine-Erwin dich schickt. Sonst kriegst du nichts oder viel zu teuer.“ Dann würde er anständige Preise für seine Bewaffnung bekommen. „Der Fiete ist nämlich ein Schlitzohr, der bescheißt jeden.“ Außerdem sei er selbst – der Schweine-Erwin – inzwischen im Wodkageschäft. Jan möge doch im „Abschiebebahnhof“ (= Altersheim) für die „Qualitätserzeugnisse“ werben. Dafür bekomme er auch eine Literflasche gratis mit auf den Heimweg. Er würde diese „Superware“ für nur 4 Euro pro Liter verkaufen und der Jan möge doch überlegen, ob er bei diesem „Jahrhundertgeschäft“ nicht mitmachen möchte.

Mit vielen Dankeschöns nahm Jan die Flasche hochprozentigen Wodkas und eilte nach Hause. Nicht einmal das komplette Bewegungsgeld von 10,50 Euro hatte er gebraucht, denn sein Bier kostete nur 3 Euro 20 und der Schweine-Erwin hatte noch eine Runde geschmissen, wobei er auf gute Zusammenarbeit anstoßen wollte.
Das konnten doch wohl noch nicht alle Informationen sein, die man für so ein kompliziertes Vorhaben wie einen Bankraub braucht. Die Vorbereitungen waren an dem jetzigen Stand genauso schlecht, wie von einer deutschen Regierung, die einen Gesetzesentwurf einbringen will: Nicht durchdacht, aber mit Halb- oder Unwissen über Folgen und Risiken.

Hier ist der zweite Teil( der vorige) der Geschichte.

Knast statt Altersheim Teil 2

Im letzten Kapitel begann die Schilderung des Schicksals von Jan Draballa, der als Kleinrentner nun kaum noch existieren kann. Wie kam er nun dazu, eine Opa-Gang zu gründen. Das will ich hier in Knast statt Altersheim 2 erzählen. Es begann alles damit, dass er ab und an mal im Altersheim vorbeiging, wo zwei Bekannte von ihm untergebracht waren.Eigentlich war es nur ein Bekannter, der Dieter. Der war ein früherer Arbeitskollege bei einer großen Firma gewesen und lebte nun im Altersheim in der Moltke-Straße. Dort gab es fast nur alte Frauen und daher hatte der Dieter sich mit dem Werner angefreundet, der einmal am Theater als Edelkomparse ein interessantes aber wenig einträgliches Leben gefristet hatte. Die beiden waren 66 Jahre und seit zwei Jahren im Altersheim, weil die Kinder kein Platz in deren Wohnungen hatten und eine neue eigene Wohnung konnten sie sich in der Stadt mit knapp 700 Euro Rente nicht leisten. Nun hatten sie zwar Unterkunft, Verpflegung und einen fast geregelten Tagesablauf, trotzdem waren sie mit ihrer Situation nicht zufrieden. Sie mussten schließlich ihre komplette Rente dem Heim überlassen, bekamen nur 40 Euro Taschengeld und das Sozialamt schaute trotzdem immer noch nach, ob bei ihren Kindern etwas zu holen war.

Sparen bis zum KnastBei schönem Wetter saßen alle 3 im Garten des Heimes auf ein Bank und erzählten aus ihrem Leben. Dabei kamen sie schnell darauf, dass keiner mit seiner Situation zufrieden war und keiner fühlte an seinem Schicksal eine eigene Schuld.
Ihr größter Fehler war, dass sie als Kind armer Eltern geboren wurden und nach Schule und Lehre genug zu kämpfen hatten, um sich und ihre Familien über Wasser zu halten. Nun, wo sie ihre staatsbürgerliche Pflicht erfüllt hatten, schob man sie ab und ließ sie mit ihrer Langeweile allein. So beginnt Knast statt Altersheim Teil 2.
Sie konnten sich nicht einmal besaufen, denn dazu fehlte das Geld. Zu Fussball, ins Kino zu gehen, oder sonst etwas kostenpflichtiges zu unterhemen, war praktisch unmöglich. Desto öfter sie zusammenkamen und je mehr sie diskutierten schien sich herauszustellen, dass es einzig und allein an Geld fehle. Mit genügend Geld könnte man sich eine gemeinsame Wohnung nehmen, eine Putzfrau oder Köchin einstellen, vielleicht sogar essen gehen, bessere Gesundheitsvorsorge bekäme man, usw. usw.

Heute kann man nicht mehr sagen, wer als erster den Vorschlag machte, man könne doch einfach eine Bank ausrauben, denn dort liege immer genug Geld, es werde nur falsch verteilt. Zunächst wiesen aber alle 3 den Gedanken weit von sich. Dann begannen sie zu vergleichen, was denn im Gefängnis anders sei, als ihre jetzige Situation.
Man suchte sich Jan aus, der ja seit seiner Werftzeit ziemlich unbekümmert in berüchtigte Hafenkneipen gehen konnte. Er solle sich bei einem der dort verkehrenden „Knastologen“ nach den Haftbedingungen im Zentralgefängnis erkundigen. Man legte sogar 10 Euro zusammen, damit  er etwas Verzehrgeld mitnehmen konnte.  Die anderen beiden würden bis zur nächsten Woche gespannt auf seinen Bericht warten. Ausserdem wollten sie nunmehr sicher gehen, dass sie unbeobachtet seien und beschlossen, sich zukünftig in der Wohnung vom Jan am Ende der Moltkestraße zu treffen.

Was meinen Sie, kann das gut gehen? Armateure in dem Alter? Übrigens hier ist die Geschichte losgegangen!  und hier geht sie weiter!

Knast statt Altersheim Start

Hier geht`s los mit der Geschichte: Knast statt Altersheim Start.

Die Sache mit derKreuzfahrt statt Altersheim scheint doch vielen Lesern einleuchtend gewesen zu sein, vor allem natürlich unter dem Kostenaspekt. – Es gibt aber noch eine zweite Methode, von der ich soeben erfahren habe. Auch sie erscheint völlig einleuchtend, wenn man sie Punkt für Punkt durchrechnet. Man bracht dazu etwas Mut, eine gute Idee und eine Kalaschnikof, wobei es auch eine Uzzi , eine Beretta,eine Häckler & Koch oder eine andere funktionierende MP tun würde. Hier mal ganz von vorne zur Situation einiger Rentner, und diese ist nicht an den Haaren herbeigezogen, wie man unschwer in einigen Gesprächen herausbekommen kann.

Herr, nennen wir ihn mal Draballa, wurde mit 62 Jahren Rentner, nachdem er seit seimen 51 Jahr arbeitslos gemeldet war. Da wurde es nichts mehr mit der üppigen Altersruhe, denn ihm blieben noch 750 Euro, von denen er über hundert Euro Krankenkassenbeitrag blechen musste. So waren es schließlich nur noch 615 Euronen, mit denen er wirtschaften konnte. –

Die (Kalt) Miete für seine Wohnung war inzwischen auf 230 Euro gestiegen und die restlichen 385 Euro waren noch nicht etwa der Grundbetrag, von dem er leben konnte. Die Stadtwerke hatten inzwischen seine monatliche Strompauschale auf 61 Euro erhöht und wegen der gestiegenen Heizölpreise war die Heizpauschale auf 71 Euro monatlich geklettert. Schwupp war man bei 253 Euro. Nun können ja die Müllabfuhr, die Wasserwerke und der Telefonprovider nicht völlig umsonst arbeiten, aber nun endlich schienen ihm noch 185 Euro zum (Über)Leben zu bleiben.

Da war aber doch noch die Sterbegeldversicherung, seine Enkel sollten schließlich nicht durch seinen Tod arm werden, da war auch noch die GEZ, schließlich war das Fernsehen fast sein einziger Kontakt zur Umwelt, da war auch noch eine Zusatzzahnversicherung, die KV der Rentner war auch dabei nicht besonders großzügig, wie alles in Deutschland oder in der Welt, was sich in ruhigen Zeiten Versicherung schimpft, in Krisenzeiten aber als Panzerschrank ohne Öffnung entpuppt. Rechnet man noch die Zuzahlung für die Medikamente von Herrn Draballa mit ab, den monatlichen Bedarf an Toilettenartikeln usw. dann blieben alles in allem noch etwas unter 100 Euro für Nahrung und Kleidung.

Da die Rentner allgemein weiterhin mit Nullrunden, ja de fakto mit Rentenkürzung wegen Inflation und hohen Pflege- und Krankenversicherungsbeiträgen rechnen müssen, bleibt abzusehen, wann Herr Draballa entweder seine Miete nicht mehr zahlen kann oder die Heizung einsparen muss, oder halt die Ernährung gegen Null fahren sollte.

Maschinenpistolen

Ist es das, was ein Rentner heute braucht? Kalaschnikov, Beretta, Uzzi!

Jedenfalls begann unser Held zu grübeln. War das der Dank für die Schwerstarbeit auf Werften und auf dem Bau, die er oft unter Lebensgefahr für das aufstrebende Deutschland geleistet hatte? War das der Dank, dass er gegen Ende seines unfreiwillig durch eine große Pleite seiner letzten Firma abgebrochenen Erwerbslebens hunderte von – damals – D-Mark an Abzügen für Rentenversicherung gezahlt hatte? Irgendwie war er mit diesem „Dank“ nicht ganz zufrieden und sann auf Nachbesserung. Je mehr er verglich, wie jene Politiker lebten, die ihm diese ganze Misere mit ihrer Lobbyistenwirtschaft eingebrockt hatten, und jene Kumpels von früher, denen es genau wie ihm vergleichbar bescheiden ging, umso mehr kam ihm der Gedanke, dass hier eine ganze Generation den Buckel für Großkopferte hinhalten musste. Knast statt Alterheim Start.  Hier geht’s los.

Das also war Knast statt Altersheim Start. Wird fortgesetzt

Mein Auto schläft teuer…

Diese Geschichte aus 2004 hat sicher nicht nur mit unserer Regierung zutun, aber doch mit Behörden und Vorschriften in Deutschland, der Bananenrepublik in Mitteleuropa. Als ich von Hamburg nach Wien fliegen wollte, musste ich mein Auto ja irgendwo loswerden. Am Terminal 1 in Fuhlsbüttel ist auch das Parkhaus 1, also nichts wie rein da. Man fährt an den Schlagbaum, drückt auf den Ticketknopf und fährt auf einen freien Parkplatz. Soweit so gut.

Napoleon


Bild: Für die Parkgebühren meines Autos in Hamburg kann ich bei den Delfauros
übernachten, frühstücken und noch eine oder zwei Glas  ungarischen
Wein jeden Tag verzehren.

Nun liest man sich mal die Parkgebühren durch und bekommt den ersten Schreck: 18 Euro pro Tag für einen überdachten Parkplatz. Ein Irrtum? Ein Missverständnis? Nein, eine Frechheit! Da ist es kein Wunder, dass dort immer Platz zu bekommen ist, auch in der heftigsten Urlaubs- und Reisezeit

In Ungarn.

Zufällig kam ich eines Tages hungrig an einer kleinen Gaststätte gegenüber dem Thermalbad vorbei und fragte beim Verzehr eines amerikanischen Frühstücks nach den Preisen für die Übernachtung. Die freundliche Wirtin bedeutete mir, dass es 12 Euro für die Übernachtung kosten würde und 15 Euro inklusive Frühstück.  Ich bekam bereitwillig ein paar Bilder von den Appartements gezeigt und von derQualität des Frühstücks war ich ja eh schon überzeugt.

Leider geschah dies gerade am Abreisetag, sonst wäre ich wohl noch am selben Tag umgezogen. Ich hoffe, dass ich in Kürze hier einige Bilder veröffentlichen kann. Aber das Grübeln bleibt.  18 Euro pro Tag für ein Stellplatz in einer Betonwüste, 15 Euro für eine kuschelige Übernachtung in einem Appartement von gutem mitteleuropäischen Standart und dazu noch ein ausgiebiges Frühstück.  Mir will die bohrende Frage nicht aus em Kopf: Wer macht unser Leben in Deutschland so teuer?