Tja, ich wollt ja noch erzĂ€hlen, wie es mir mit ZĂ€hne ziehen ergangen war. Lange Zeit zermarterte ich mir das Hirn, ob die kleinen niedlichen ZahnĂ€rztinnen denn Ăberhaupt physisch in der Lage wĂ€ren, einen schön festsitzenden Zahn mit mehreren Wurzeln zu ziehen. Das Bild zeigt eine von ihnen, die gerade die Praxis betritt.
Zuerst aber wollen wir mal schauen, wie es mit dem Blankensteinhusaren weiter geht.
- Im letzten Dorf, da kehrt ich ein
- und trank ein Glas Tokayerwein
- gewachsen in Magyar! Gewachsen in Magyar!
- Tokayer, du bist mild und gut,
.
Den schönsten Weg zum Hotel fand ich gleich am ersten Tag meines Aufenthaltes heraus. Es war der Weg am FlĂŒsschen Laitha entlang und er hatte so eine wildromantische Note. Am Ende betrat man den Parkplatz des Hotels durch ein schmiedeeisernes Rundbogentor, welches in der Nacht verschlossen wurde. Schauen Sie auf das Bild, weckt es nicht GefĂŒhle von Heimkommen, zu Hause sein, sich geborgen fĂŒhlen? – Ăbrigens können Sie Ăber das Hotel Panorama im Internet mehr erfahren. Googeln Sie einfach mal nach Hotel Panorama in Mosonmagyarovar.- ZurĂŒck in die Zahnarztpraxis. Um 8 Uhr war ich an diesem Tag einbestellt und wartete gespannt auf die Anstrengungen der kleinwĂŒchsigen Ărztinnen. Zu meinem Erstaunen kam jedoch ein gestandener Herr aus der Kulisse hervor und stellte sich als Kiefernchirurg vor. – Na so ein Service, dachte ich. Hier geht es ohne Anmeldung, 3 Wochen Wartezeit und kilometerlange Anfahrt. Der Chirurg kommt in die Ordination, wo man ohnehin schon alles kennt.Dann kam der Moment, wovor ich mich immer fĂŒrchtete: Einen Abdruck machen. Wenn man mir auch nur einen Millimeter zu weit in den Rachen fĂŒhlt, dann bekomme ich einen unwiderstehlichen WĂŒrgereiz und mache die ganze Arbeit zunichte. Da wuĂte aber Frau Dr. Viktoria Rat. Nach einem kurzen Telefonat mit dem Zahntechniker verkĂŒrzte sie den „Löffel“ fĂŒr den Abdruck stantepede um ca. 5 mm und schon war alles viel einfacher. Das Lustigste dabei war: Die tolle BrĂŒcke in den SchneidezĂ€hnen aus Deutschland, ĂŒber die ich in der ersten Folge dieser Reihe erzĂ€hlt hatte, blieb gleich im Abdruck stecken, so lose war sie. –Am Vormittag „grub“ der Chirurg 5 ZĂ€hne aus dem Oberkiefer, am Nachmittag 3 aus dem Unterkiefer und schon konnte ich keine feste Nahrung mehr zu mir nehmen. Was solls, ein Optimist geht in ein feines Speiserestaurant und bestellt sich ein Glas Tokayer. So einfach ist das, und am zweiten oder dritten Tag kann man vielleicht auch schon wieder einen Palatschinken, zu deutsch Pfannkuchen, oder so etwas essen, was quasi auf der Zunge zergeht. Schade, dass ich alle die leckeren Speisen auf der Speisekarte nicht kosten konnte. Trotzdem konnte ich noch ziemlich deutlich sprechen, denn das Zahnfleisch im genĂ€hten Oberkiefer war so stark angeschwollen, dass ich es bei W und F Lauten als Lippen GegenstĂŒck verwenden konnte. So hat auch ein groĂes Ungemach immer noch ein Körnlein Vorteil in sich. – Ăbrigens bezahlt habe ich meine Behandlung direkt in der Praxis Ăber einen Internetcomputer per Onlinebanking. So einfach ist das seit Ungarn in der EU ist.
Nachtrag: Inzwischen sind manche Zahnarztpraxen dazu ĂŒbergeganen, Bargeld (Euro, US$, SFr) zu verlangen, weil die neuen Steuergesetze in Ungarn Kontrollen durch die FinanzĂ€mter hervorgerufen haben.