Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des … widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde. So wahr mir Gott helfe.
Bild: Unter diesem Boden soll das Killergas CO2 eingelagert werden.
Nun, was meinen Sie, was in diesen Amtseid hineingehört. Wem wird dort versprochen, seinen Nutzen zu mehren und Schaden von ihm zu wenden? Dem VW Konzern? Dem BASF Konzern? Der Braunkohlewirtschaft? –
Ob Sie es glauben oder nicht, in der originalen Fassung heißt es des deutschen Volkes !! Man sollte es nicht für möglich halten.
Um den Nutzen von RWE oder DEA zu mehren haben einige Politiker beschlossen, unter dem Boden von NF eine CO2 Deponie einzurichten. Es soll nicht etwa das Kohlendioxyd aus der Region entsorgt werden, nein es muss noch eine 500 km lange Hochdruck- Pipeline für das verflüssigte Klimakillergas vom Kohlekraftwerk Hürth aus NRW nach NF verlegt werden. Komisch, nicht wahr?
Bildlegende: Der Besucherandrang in Enge sprengt alle Erwartungen.
Läuft oder rollt da nicht gleichzeitig ein Minister durch Berlin, der „aus Furcht vor Terroranschlägen“ ein Grundrecht nach dem anderen einschränkt? Hat der etwa nichts davon gewußt? So eine lange Pipeline mit Gas, das schon bei einem Mischung mit 8% in der Atemluft tödlich wirkt ist doch ein gefundenes Fressen für Terroranschlge. Dann ist es auch noch schwerer als Luft, es bleibt also in jedem Tal oder in jeder Niederung hängen, bis der Wind es fortbläst. Ein ideales Angriffsziel für einen Attentäter. Er sucht sich eine großere Stadt in der Nähe der Pipeline, die schön in einem Flußtal liegt, was ziemlich häufig sein sollte. Dann prüft er die Hauptwindrichtung und sorgt dafür, dass eine Leckstelle in der Leitung das Killergas in die Stadt blasen würde. Schon könnte er Tausende von Einwohnern bedrohen. Das beste ist, er könnte völlig unverdächtige Instrumente dazu benutzen, kein Sprengstoff, keine Waffen, eine einfache, unverdächtige Motorflex würde genügen. Wenn er kein Selbstmordattentäter ist, sollte er eine Sauerstoffmaske (Taucherausrüstung) auf seine Mission mitnehmen. Fertig!
Verständlich ist, dass die Menschen in NF, eigentlich ein ruhiger, eher konservativer bedächtiger Menschenschlag äußerst verschnupft reagieren. Auf der Petitionsversammlung in Enge kamen unerwartet viele Interessenten, was von den Offiziellen auch immer wieder hervorgehoben wurde. Ich habe einige Fotos gemacht, die hier zu sehen sind.
Bild: Die Reden wurden immer wieder von Beifall unterbrochen.
Diese Versammlung hat eines gezeigt: Heimlich, still und leise lassen sich die Menschen der Region nicht von den Regierenden übertölpeln. (Siehe Amtseid oben.)
Nachdem Professor Homeyer seine Ausführungen beendet hatte, wurden Fragen aus dem Publikum zugelassen, wobei sich zeigte, dass die örtlichen Versorger mit Schikanen und Leitungspolitik den Windmüllern das Leben erheblich erschweren. Das ist nicht weiter verwunderlich, wollen diese Konzerne doch – wie oben beschrieben – mit Hilfe der Politiker „ihren Nutzen mehren und Schaden von sich wenden“. Da hilft nur Entsorgen der Versorger.
Windmüller erzhlt über Schikanen der Versorger.
Das geht so: Man animiert seine kommunalen Vertretungen, dass nur noch kurze Laufzeiten für Verträge mit Versorgern abgeschlossen werden. Dann läßt man Windmühlen bauen, die anstelle der Stromgeneratoren Luftkompressoren oder Elektrolyse antreiben. Bei der Komprimierung von Druckluft, die sich mit einigem Aufwand auch speichern läßt, entsteht ebenfalls Prozesswärme, welche wiederum genutzt werden könnte. Mit der gespeicherten Druckluft oder dem durch Elektrolyse gewonnenen Wasserstoff lassen sich Generatoren antreiben, mit der entstandenen Wärme ließen sich Wohnungen heizen. Die Windmüller treten nun regional und dezentral an die Stelle der Energieriesen und handeln mit den Gemeinden die Preise für die Einspeisung in ein Druckluftnetz oder in die vorhandenen Gasleitungen aus. Ob es dabei zentrale Erdspeicher oder dezentrale Einzelspeicher für jedes Gebäude gibt, bleibt den jeweiligen Gegebenheiten überlassen. Auf diese Art ließen sich die Konzerne draußen halten und sie könnten nicht mehr Millionen von Verbrauchern zur Kasse bitten, um ihren Nutzen…. das hatten wir ja schon.
Bild:Die großen Parteien (hier CDU) hatten Vertreter vor Ort.
Das ist keine Utopie, denn vor dem 2. Weltkrieg wurde in unserer Region noch viel mit Wind gedroschen und die Vorfluter mit Windmühlen leer leer gepumpt. Der sogenannte Anschlusszwang (NS Zeit) brachte zwar eine Verstetigung des Stromangebots, gleichzeitig brachte er die Abhängigkeit von deren Preisgestaltung. Diese Abhängigkeit muss gebrochen werden, wenn die erneuerbaren Energien eine wirkliche Chance haben sollten. Die Energiekonzerne werden immer versuchen, diese dezentrale Versorgung zu torpedieren, weil diese eben ihren Gewinn einschneidend schmälern würde. Ob es der Volkswirtschaft nutzen würde, bleibt abzuwarten, denn wo viel Kapital angesammelt wird, werden auch einzelne Zusammenschlüsse ganzer Regionen von Wind Müllern oder entsprechende Aufkäufe für Konzentration sorgen und wieder ein Teil des preisregulierenden Wettbewerbs minimieren.
Noch ein anderer wünschenswerter Beitrag wäre die Einrichtung von Arbeitsplätzen vor Ort. Die Anlagen vom Windkompressor bis hin zum Generator im Gebäude müssten gewartet und gegeben Falls ausgetauscht werden. Es wären damit krisensichere Arbeitsplätze vor Ort entstanden und die komplette heimische Wirtschaft könnte krisensicher und stabil aufgebaut werden, denn das Gesagte gilt in gleichen Maße für dezentrale Geothermie oder andere nachhaltige Energien wie Biogas etc.
Bild: Auch die SPD hat einen Vertreter im Saal.
Diese Stadt hat geschafft, was nach den Ammenmärchen der Versorger und ihrer Propagandisten nicht möglich sein sollte. Güssing!
All diese Vorteile würden sofort zu Nichte gemacht werden, wenn einmal das CO2 Endlager in Betrieb ist. Nach Bergrecht darf im Umkreis einer solchen Deponie nicht mehr (tief) gebohrt werden, um z. B. harmlose Druckluft zu speichern oder den Erdwärmeschatz der Region anzuzapfen.
Kopfschütteln muss auch das Ansinnen hervorrufen, in einem Wasserschutzgebiet solch ein gefährliches Gas regelrecht zu verklappen. Mit den Autofahrern, auch mit den ansässigen Landwirten springt man da vom Gesetzgeber ganz anders um, wie die Schilder in Frörup oder Gläserkrug zeigen. Welch ein unglaublicher Zufall, dass diese Schilder vor einigen Monaten entfernt wurden, noch ehe die Absicht von RWE und DEA in die Öffentlichkeit gelangten. Erkennt man diese Diskrepanz in der Einschätzung der Gefährdung, fällt einem wieder der Amtseid ein. Wessen Wohl wollen unsere Politiker mehren?! Gerechtigkeit gegen jedermann?!
Zum Schluss noch Bilder, welche das große Interesse der Menschen überdeutlich macht: Selbst die Bühne musste mit Zuschauern besetzt werden und auch in den Ausgängen hingen Menschentrauben.