Gedanken zu Pegida, zu Impfverweigerern und andere Zeiterscheinungen.
Als 2015 Hunderttausende von Flüchtlingen nach Deutschland kamen, protestierten „besorgte Bürger“ weil sie das christliche Abendland untergehen sahen. Manche verstiegen sich zu der Behauptung, die Regierung wolle das Volk austauschen.
Einige Christen glauben an Jesus Christus und an Gott. Ich weiß nicht, welche Christen da protestiert haben, denn Jesus hat gesagt: Was ihr getan habt jenen, einem meiner geringsten Brüder, das habt ihr mir getan. Demnach haben jene, die das christliche Abendland retten wollten ja gegen Jesus demonstriert. Ihr Motto war wohl: Jesus, bleib zu Hause, wir brauchen dich nicht. Was würde Gott oder Jesus wohl sagen, wenn man seine Behausung anzünden wollte oder ihn auf die Straße jagen?
Die gleiche Spezies protestiert nun gegen das Impfen. Sie tut es mit der gleichen Logik wie bei den von ihnen nicht beachteten Empfehlungen Gottes: Jeder denkt an sich! Nur ich denk an mich. Natürlich können sie über ihren Körper selbst bestimmen und das Impfen verweigern. Was ist aber mit dem Virus? Können sie auch über das bestimmen. Hört es auf die Protestierer wenn diese sagen: Mich und meine Familie lässt du bitte in Ruhe. Was wäre wenn die überforderten Ärzte, Pflegerinnen, Reinigungskräfte genau so dächten: Was du bist krank? Dein Pech, ich hab` jetzt Feierabend. Geh` nach Haus und zieh dir einen Cognac rein, dann ist dir wieder besser. Wäre das christlich? Ich weiß, Kaiser Constantin, der ein Totschläger und Mörder war, ist der Urheber der christlichen Staatsreligion. Man kann die auf ihn basierende Kirche ablehnen. Dann sollte man aber nicht um das christliche Abendland jammern. Also entweder man ist Christ oder nicht.
Wen nützt eigentlich das lächerliche Theater mit den besorgten Bürgern die Angst haben vor dem Impfen. Nun unseren Nachbarn, Freunden, Verwandten und uns geimpften nützt es sicher nicht. Den Impfgegnern auch nicht und viele haben das schon erfahren müssen. Manch einer von ihnen hat sogar „dran glauben müssen“, wie man so treffend formuliert. Friedliche Demonstranten kann wohl jeder ertragen. Ich selbst habe gegen Atomkraft und CCS demonstriert. Ich bin also der letzte, der das in Frage stellt. Ich habe aber keine Polizisten mit Steinen oder Flaschen geworfen, ich habe keine Polizistinnen beleidigt oder angeschrien. Feuerwehren, Einsatzfahrzeugen, Krankenwagen mache ich Platz wenn sie mit Blaulicht angefahren kommen. Ich geh auch nicht gaffen, wenn auf der Straße ein Unfall passiert ist. Ich fahre dann langsam, damit ich im Ernstfall bremsen kann.
Mir ist schon klar, dass die Vandalen ein germanischer Stamm waren. Im Endeffekt hat es ihnen gegen die Römer nichts genützt. Ebenso wenig nützt es den Randalierern. Friedliche Proteste fürchten Putin, Erdogan, Lukaschenko und selbst Trump, der Lügner hat friedliche Proteste gegen seine Machenschaften gefürchtet und sie mit Polizisten oder Nationalgarde weg geprügelt. Solchen Gestalten nützen die Gewaltakte der Randalierer. Ich kann mir schon vorstellen, dass die auch dahinter stecken. Es braucht nur wenige Agitatoren um eine Vielzahl von Dummen zu initialisieren, damit sie ihre Urinstinkte ausleben. Bis her war es immer Putins Taktik, in den Nachbarländern Russen einwandern zu lassen, die dann Gerüchte über die Regierung verbreitet haben, bis der Funke zündet und die Revolte da ist. Wenn die Regierung dann um Hilfe ruft, kommen die Panzer von Putin und machen „Frieden“. In Afghanistan hat das im vorigen Jahrhundert auch geklappt. In der Ostukraine hat er es jetzt vor. Gespannt bin ich, ob er aus Kasachstan wieder rausgeht. – Ich möchte die Randalierer mal sehen, wenn die in der Türkei, in Weißrussland oder Nordkorea solche „Proteste“ veranstalten. Bei Putin hätten sie wunderbare lange Ferien in Sibirien bekommen bei ausgiebiger Bewegung in frischer Luft. – Wer mit Plakaten oder mit Liedern oder auch mit Spaziergängen gegen etwas protestieren will, der soll es gerne tun. Wer aber mit Angriffen gegen anders denkende Zeitgenossen seinen Mangel an stichhaltigen Argumenten manifestiert und seine Dummheit herausschreit, den sollte man wie den faulen Apfel in der Bibel behandeln.