Hier möchte ich noch einmal darlegen, warum es mir so wichtig war, ohne Frostschutzmittel zu arbeiten. Ein wichtiger Aspekt ist wohl, dass eine Anlage, für deren Füllung man weder Dosierpumpe noch Spezial Flüssigkeiten braucht, von jedem versierten Bastler leicht selbst zu warten ist. Hinzu kommt noch der Umweltgedanke. Wasser gibt es überall in der Natur und wenn aus einer Solaranlage einmal Wasser ausläuft, dann ist es höchstens von Kalk und Kesselstein befreit, nämlich durch die Erhitzung während des Sommerbetriebes; andere Einwirkungen ins Grundwasser sind kaum zu befürchten. Schließlich ist auch der Wärme Transport durch reines Wasser physikalisch gesehen weitaus großer, als würde man dem Medium noch Frostschutz zusetzen. Ein weiterer Vorteil ist ein Nachteil vieler Frostschutzmittel: Bei zu langer Wärme Einwirkung und zu wenig Wasser durch Verdampfen z B. kann aus der teueren Frostschutz Flüssigkeit eine teerartige, klebrige Masse werden, die aus den feinen Röhrchen des Sammlers kaum zu entfernen ist. Wieweit man die Rohrleitungen wieder frei bekommt, bleibt dahin gestellt.
Bisher sind zu diesem Thema erschienen:
Solar, Solar! Röhrenwärme
Solar, Solar! Hoch damit
Solar, Solar! Mit Röhrenkollektoren
Solar, Solar! Rechnung von der Sonne?
Solar, Solar! Schnee und Eis
Man sieht auf dem linken Bild, wie schön das Wetter auch im Februar bei uns sein kann. Dann ist dieses Foto auch der Beweis, dass man sich selbst bei Wintersonne sehr schön die Finger an einer laufenden Anlage verbrennen kann. Deshalb ist es so wichtig, die Dichtigkeit aller Leitungen vor Einstecken der Glasrohre zu prüfen und auf keinen Fall Sicherheitsventile zu vergessen. Der Druck ist am tiefsten Punkt der Anlage am höchsten, aber es schadet nichts, wenn auch direkt auf dem Dachboden ein Sicherheitsventil eingebaut wird. Auch mit Kugelhähnen zum Absperren der Rohrleitungen habe ich nicht gespart.
Eine Besonderheit dieser Anlage erkennt man auf dem linken Foto. Nachdem man die mit Wärmeleitpaste eingeschmierten Kupferenden und die Glasrohre mit Dichtringen oben in den Sammler eingesteckt hat, werden die unteren Aufnahmen der Rohre einfach in die Schlitze des Rahmens gesteckt und halten dort ohne Rohrschelle. Die Anlagen, bei denen dieser Punkt mit Rohrschellen gesichert wird sind nicht etwa schlechter, sie fordern halt nur etwas mehr Montageaufwand und auch mehr Sorgfalt, damit das Glas nicht zerdrückt wird, was sehr leicht möglich ist.
Wenn man sich das Bild rechts ansieht, dann ist zu sagen: Ohne die Enden der Rohrschellen sieht diese Lösung auch sauberer aus. In den Glaskolben sind Stahlfedern zu sehen. An diesen kann man sehr schön erkennen, ob man mit dem Einstecken in den Sammler sorgfältig gearbeitet hat. Dann sind alle schwarzen Ränder der Plastikhüllen auf gleicher Höhe mit den Federn. So sollte es jedenfalls sein.
Wenn man nun alles zusammen hat, mit dem Aussehen auch einigermaßen zufrieden ist, das Wasser beim Probelauf der Umwälzpumpe schön durchläuft und man eigentlich nur noch auf Sonne wartet, was passiert dann? Ja, es fällt Schnee. Schließlich habe ich schon mehrfach anklingen lassen, dass ich im Februar gebaut habe. – Aber auch hier gibt es wieder ein Argument für reines Wasser in der Anlage: Der Schnee bleibt auf dem Sammler und auf den Röhren liegen. Das ist ein Zeichen dafür, dass so gut wie keine Wärme die Anlage verlässt. Während bei den Röhren und beim Sammler der Hersteller gefragt ist, liegt es an dem Installateur, die Rohrleitungen zum Speicher, zwischen den Sammlern und zur Pumpstation selbst vernünftig zu isolieren. Was passiert aber in Wintern, wie 2009 / 2010. Es sind jetzt seit einer Woche vor Weihnachten, also bisher ca. 10 Wochen lang, Tages- besonders aber Nachttemperaturen weit unter dem Gefrierpunkt zu beobachten. Da nützt auch die beste Isolierung wenig. aber dafür gibt es dann die Solarsteuerung. Sie pumpt von den Speichern bei Unterschreiten eines eingestellten Temperaturniveaus – bei mir +4,5 °C – einen Schub Warmwasser in den Sammler. Und wenn der Strom ausfällt? Das ist das einzige Argument, das für chemischen Frostschutz spricht. Das war bisher in 1,5 Stunden der Fall. Ich gebe zu, dass mir schon etwas schwummerich wurde, jedoch erinnerte ich mich an die Konvektion, öffnete die Ventile so, dass das 15 Grad warme Wasser aus der Anlage nach oben in den Sammler steigen konnte.Für diese kurze Zeit hätte sich eine chemische Keule nicht rentiert und wenn der Strom im Sommer ausgefallen wäre, was hätte ich dann mit dem klebrigen Zeug in den Rohren machen sollen?
Kaum aber drückt sich – Minustemperaturen hin oder her, die Wintersonne durch den Dunst, treibt sie die Temperatur im Kollektor auf über 60 Grad und je tiefer die Temperatur im Speicher ist, desto schneller wird sie sich erholen. Übrigens, die Solarsteuerung hat den Schriftzug der Fa. Nehs, die aber nicht Lieferant der Anlage war. Diese Steuerung mit den dazugehörigen Fühlern habe ich gebraucht gekauft.