Hin und wieder stellte ich einen Bauantrag, um die Situation mit baulichen Maßnahmen zu entschärfen. In schöner Regelmäßigkeit wurden diese im Vorgespräch abgelehnt oder von der Baubehörde Husum kostenpflichtig – versteht sich – abgelehnt. .
Es ist ja nicht so, als hätte ich nie einen Rechtsanwalt konsultiert, um mich vielleicht mit Hilfe der Gerichte aus der Drangsalierung der Gemeinde zu befreien; nein, versucht habe ich schon etwas, aber: Ein Anwalt im Ort sagte mir klipp und klar, dass er nicht gegen die Verwaltung vorgehen würde, weil er von ihr so viele Mandate bekomme, dass er sich das finanziell nicht leisten könne. Ein ortsfremder Anwalt riet mir zu solch seltsamen Klagepunkten, dass ich annehmen musste, es gehe ihm lediglich um Anwaltsgebühren; aber vielleicht tue ich ihm Unrecht, schließlich bin ich kein Jurist. Ein anderer wiederum meinte, ich solle mir die Sache in Ruhe überlegen. Die Klage vor dem Verwaltungsgericht sei nicht sehr kostenträchtig, aber sein Honorar schon, schließlich habe er Jura studiert und das müsse sich auszahlen. Zufällig hatte ich die (fernschriftliche) Bekanntschaft eines Notars vom Max-Planck-Institut gemacht. Er sagte, dass die Gemeinde nie das Asyl errichten hätte können, wenn ich meine Klagefristen eingehalten hätte. Nun – das nützte mir dann auch nichts mehr.
Ständig zu Hause!
1989 gelang es mir, – anders gesagt, ich musste mich, – selbstständig zu machen und ich war nun jeden Tag zu Hause. Leider war dies für einige Angelegenheiten zu spät, wie sich bald herausstellen wird. An der Situation mit den Leuten in der Gemeindeeinrichtung änderte sich zunächst nichts. Bis auf einen festen Kern von 2 oder 3 Personen wechselten die Bewohner in unregelmäßigen Abständen. Ab und an kam die Polizei auf den Hof, aber dann mussten die Asylbewohner direkt im Ort etwas ausgefressen haben, denn auf unsere Anrufe kam die Polizei immer noch nicht. An einem Samstag im März 1994 hatte ein Asylant, der grade einziehen wollte, mit einem PKW Anhänger meine Gartenmauer zum Einsturz gebracht. Als ich mittags nach Haus kam fand ich noch die Reifenspuren auf der lockeren Hofbefestigung. Sofort rief ich die Polizei an und tatsächlich kam einer, der uns schon die ganzen Jahre im Stich gelassen hatte. Er schaute sich die Mauer an, die Bremsspur von dem Einachser-PKW Anhänger und sagte dann allen Ernstes: Es war ja in den letzten Tagen sehr windig. Vielleicht ist die Mauer vom Sturm umgekippt. Eigentlich bin ich in keiner Sitaution auf den Mund gefallen, aber das verschlug mir die Sprache, zumal eben jetzt der Verursacher mit seinem Hänger das Nachbargrundstück verließ. Der Polizist machte überhaupt keine Anstalten, die Achsmaße des Hängers mit den Spuren zu vergleichen, den Fahrer zu befragen oder was sonst üblich ist. Dies war der Moment, in dem ich beschloss, die Mauerlücke als „Denkmal“ bestehen zu lassen und irgendwann werde ich dort eine Gedenktafel zur Erinnerung an die Heldentaten der örtlichen Verwaltung aufstellen.
Achtung, wenn hier von Obdachlosen oder Asylanten die Rede ist, dann handelt es sich ausschließlich um renitente, arbeitsscheue Säufer, keineswegs um unschuldig in Not geratene Menschen oder Ausländer. Mit den wenigen wirklich in Not geratenen kamen wir immer gut aus. Diese Menschen hatten auch ein Interesse daran, durch eigene Anstrengungen wieder dort weg zu kommen.
Ganz zu Ende ist die Geschichte leider noch nicht, obwohl das Obdachlosenasyl inzwischen von der Gemeinde aufgegeben wurde. Es sollte verkauft werden und da ist man genau so vorgegangen, wie man es all die Jahre bis dato praktiziert hat.
auflösen werde.
Das Bild zeigt ein Foto von den wenigen glücklichen Momenten. Diese Familie ließen die Verwaltungs“fachleute“ im Stich.