Kenner wissen, was ich mit der Überschrift meine: Eurobird 28,2 Grad Ost .Es sind die Programme von der Insel, vom UK. Die haben aus Lizenzgründen ihre Programme in einem Beam gebündelt, der nur auf Britannien mit geringen Schüsseldurchmessern zu sehen ist. Ich habe eine 1.6m Off-set Antenne montiert.
Auf dem Bild erkennt man, dass ich ursprünglich mit einer 90 cm Toroidal Antenne als 4. Satelliten eben diesen Eurobird 28,2 Grad Ost eingestellt hatte. Als aber der Spotbeam über dem vereinigten Königreich wirksam wurde, musste eine riesige (1,6 m Nenndurchmesser) Antenne her, um den Empfang durchgehend zu gewährleisten, denn ich wohne im nördlichen Schleswig-Holstein auf 54.7 Grad Nord und ca. 9 Grad Ost. Es kam mir vor allem darauf an, dass ich nicht mehr nur auf die Nachrichten unserer Zwangssender angewiesen sein musste, denn nicht erst die Pegida zweifelt hin und wieder an der Objektivität einiger Nachrichten. Das ist eine lange Geschichte, wie von dem „Qualitätsjournalismus“ missliebige Politiker regelrecht in der Öffentlichkeit auseinandergenommen wurden. (Lesen Sie mal im Netz über Kurt Biedenkopf nach).
Das Thema dieses Artikels soll aber eine andere Nachrichtenquelle werden. Die englische Sprache ist den meisten Deutschen soweit geläufig, dass sie wohl den Sinn verstehen würden und im Notfall lässt sich auch schnell ein Grundgerüst der Sprache lernen. Wenn man nun so eine große Antenne installieren möchte, sollte man mindestens 2 Fakten berücksichtigen: Das eine ist die Genauigkeit, mit der die Schüssel ausgerichtet werden muss, denn je größer die Antenne, desto genauer muss sie ausgerichtet werden. Das zweite ist die Windlast, die so eine Blechfläche darstellt. Das eine bedingt das andere, denn wenn die ungeheure Kraft des Windes auf die Schüssel wirkt, kann sie leicht verdrehen und bei der geforderten Genauigkeit von Azumuth und Elevation ist das für den Empfang der gewünschten Sender verheerend. Als dritten Faktor, der allerdings nur bei der Erstinstallation zum Tragen kommt, ist das Gewicht ein Parameter. In meinem Fall machte das Standrohr einen kleinen Nicker als es das Gewicht der Stahlschüssel auch noch tragen sollte und die obere Toroidal war aus dem Fokus und musste nachjustiert werden. Auf dem Bild oben erkennt man, dass ich 6mm Seile befestigt habe, die ein Biegen des Standrohres (Antennenmast) verhindern sollen und bei Sturm einen Widerstand gegen Schwankungen geben müssen. Wie kann man nun die Antenne so genau justieren, dass man wenigsten ein Bild bekommt. Man erkennt auf dem Foto rechts, wie man die Neigung der Gilbertini Schüssel mit einer 8mm Gewindeschraube einstellen kann. Da das Gewinde nur einen mm Steigung hat und auch noch im Winkel zur Senkrechten steht, kann man damit ziemlich genau einstellen. Wie findet man den Azimuth, also die horizontale ausrichtung nach Südost. Dazu kann ich die Seite der Fa. Drossel wärmstens empfehlen. Die ist hier zu finden
Ein Nachteil ist, dass die Sonne dafür zu einer bestimmten Tageszeit sichtbar sein muss, aber es ist eine der genauesten Methoden, die man als Laie ohne große Messtechnik bewerkstelligen kann. Die Seite sollte man sich gerne genauer ansehen. Auf meinem Foto habe ich auch die beiden Spannschlösser fixiert, mit denen ich die seitliche Ausrichtung der Schüssel auch auf den Zehntel mm ausrichten kann. Nicht jeder kennt sich mit Seilen, Kauschen, Seilklemmen oder Spannschlössern aus. Daher habe ich hier noch einmal ein Foto mit einer Totalaufnahme eines einzelnen Schlosses. Der Trick ist, dass das eine Ende ein normales Gewinde hat, das andere Ende hat ein Linksgewinde. Dreht man jetzt in eine Richtung am Schlosskörper, so verkürzt oder verlängert sich das damit ausgerüstete Seil und die Schüssel kann ganz wenige Zehntel Grad in eine oder die andere Richtung justiert werden.
So bekommt man nach und nach eine genaue Position. Wenn man aus Ermangelung genauer Messgeräte einen Receiver mit Prozentanzeige oder Messbalken verwendet, dann sollte man schon nach jedem kleinen Dreh fünf oder 10 Sekunden die Wirkung abwarten, damit die Trägkeit der Elektronik in das Ergebnis einfließen kann. Hat man dann mit vielen kleinen Schritten die Ausrichtung in der Waagerechten eingestellt, sollte man noch einmal den Winkel in der Senkrechten nachjustieren. Erst wenn jeder Dreh – waagerecht oder senkreccht nach kurzem Abwarten – den Messbalken verschlechtert, hat man die Schüssel befriedigend auf Eurobird 28,2 Grad Ost eingestellt. Zum Kennenlernen habe ich schon mal 2 Programmbilder auf die Schüssel kopiert. Mehr erfährt man auch in in diesem Forum wenn man sich anmeldet und die Suchfunktion nützt.
Kosten: Die Kosten dürfen ja auch nicht ins Unendliche steigen, jedenfalls bei mir nicht. Das Standrohr, den Mast habe ich vom Schrotthändler für 10 DM bekommen. Es ist 80mm dickwandig. Das habe ich zwar mit einem Sack Fertigbeton (5 DM) einbetoniert, aber das hätte gegen Verdrehung wenig genutzt. Deshalb habe ich ein zweites, einfacheres Rohr (3 DM) dahinter gesetzt, um ein Drehen zu verhindern. Die Toroidal habe ich für 100 US$ direkt in Korea gekauft, (sehr lange her) . Das also war schon vorhanden. – Die große Schüssel habe ich gebraucht in Bayern gekauft und per Spediton nach Haus bringen lassen, was ca. mit 200 Euro gesamt zu Buche schlug. Für Seile, Erdanker, Seilklemmen und Spannschlösser waren es noch einmal 22 Euro. Da kommt schon einiges zusammen, wenn man aber bedenkt, dass dieses einmalige Kosten sind, dann bin ich mit der Gegenrechnung wie z. B. das Abonnieren von irgendwelchen Anbietern mit monatlichen Kosten zwischen 20 und 100 Euro gut und günstig dabei.
Spannschlösser, Kauschen, Seilklemmen, Stahlseil bekommt man in jedem Baumarkt. Manchmal gibt es Sortimente sehr günstig. Z. B. 5m Seil, 6 Seilklemmen und 2 Spannschlösser für 5 bis 10 Euro.
Auf Nachfrage: Das Rohr, der Mast reicht ins Grundwasser. Das ist für den Blitzschutz wichtig. Als Potentialausgleich für den Multischalter ist dieser mit einem 3 qmm Kupferdraht mit dem Mast verbunden.