Koalitionsverhandlungen

Manche Parteien, nicht nur die FDP, wundern sich, wieso so wenig Menschen sie wählen. Nun, wenn ein grüner Umweltminister in Schleswig-Holstein das ganze Land an die von der Fracking-Lobby bezahlten Erkundungsfirmen verkauft, dann dürfen sich die Grünen nicht wundern, wenn kaum noch ein umweltbewusster Mensch glaubt, dass Bündnis90-die Grünen seine Vorstellungen im Bundestag vertreten werden. Die Technologie des gewaltsamen Aufbruchs des unterirdischen Gesteins um die eingeschlossenen letzten Gas- oder Ölreste zu gewinnen ist nicht umstritten, sie ist nachweislich in höchstem Maße umweltschädlich. In den USA und Kanada hat man das einwandfrei festgestellt, auch wenn die Stromkonzerne das abstreiten. Wie passt das also mit grünen Idealen zusammen?
Die SPD, die nur für die Stimmen weniger 1000 im Bergbau noch Beschäftigen ganze Dörfer für den Abbau der Braunkohle platt machen lässt, hat nichts dazu gelernt. Wo bleiben Fortschritt und Inovation, wenn man die Stimmen weniger Beschäftigter in den einschlägigen Technologien höher ansetzt als das Gemeinwohl? Was ist das für eine Logik, wenn man mit CCS schädliches Klimagas nicht vermeiden will, sondern für künftige Generationen todbringend in der Erde speichern möchte und dabei noch die letzten Resourssen an Kohle und Öl beschleunigt vernichtet, denn CCS verbraucht eben ein Mehr an jener Energie, deren schädliche Umwelteinflüsse sie vorübergehend „verstecken“ möchte. Schöne Koalitionsverhandlungen.

Darf die deutsche Autoindustrie wirklich alles, hat sie wegen der großen Anzahl von Arbeitsplätzen Narrenfreiheit in Deutschland? Warum drängt die Politik nicht auf die Installationvon Wasserstofftechnik? Schleswig Holstein könnte mit dem durch Windstrom erzeugten Wasserstoff  seinen Strombedarf decken und auch noch saubere Mobilität generieren. Den wählern scheint es, als gäbe es nur Koalitionen zwischen der Politik und der Industrie.

Bleibt noch die CDU? Beileibe nicht. Diese Partei profitiert von dem ehrlichen Gesicht der Kanzlerin, denn wie es dort hinter den Kulissen läuft, hat man bei der Parteizuwendung durch die Familie Quandt(BMW) gesehen. Auch Kanzler Kohl hatte schon ein solches Luxusproblem der Zuwendungen. Wes Brot ich ess, des Lied ich sing! So wurde nach den Religionskriegen verfügt. Es scheint immer noch zu gelten. Die Schwesterpartei CSU tat sich in der Beschäftigung aller Familienmitglieder in lukrativen öffentlichen Jobs durch die Abgeordneten dieser Partei hervor. „!Vamos, Amigos!“
Nach all diesen Eskapaden wundert es mich, dass immer noch so viele Menschen in Deutschland wählen gehen, oder den alten Krampf immer wieder an die Macht bringen. Es ist abzusehen, wann dieser Krampf den Weg der FDP gehen wird: Bedeutungslos in Koalitionsverhandlungen.