Strom transprotieren

Strom transportieren.
Zum zweiten Male sind dieser Tage Anfang Februar 2013 Hunderttausende von amerikanischen Bürgern ohne Strom. Die Überlandleitungen haben die Stürme nicht ausgehalten, sei es der Küstenhurrikan oder der Blizzard gewesen. Man mag einwenden, dass die amerikanischen Leitungen marode und erneuerungsbedürftig sind, aber Leitungen an Masten werden immer wetterabhängig sein. Schließlich gibt es auch Gewitter oder Erdbeben. Dann sind solche Leitungen auch gut für Terroristen erreichbar, anscheinend haben diese noch nicht gemerkt, was sie mit gezielten Anschlägen auf die Stromversorgung für Schäden erzeugen könnten.
Bei uns wollen die EVU auch unbedingt diese veraltete Technik für die Übertragung der Ströme aus den Offshore Windparks einsetzen. Seltsam ist nur, dass dieses Verfahren nicht auf hoher See angewendet wird, denn dort soll ein Unterseekabel diesen Zweck erfüllen. Angeblich ist es auf dem Festland aber billiger, Fundamente für große Masten zu bauen, die Masten aufzurichten und dann die tonnenschweren Kabel hochzuziehen, den Stahl der Masten dann noch regelmäßig mit Rostschutz und Lack vor Verwitterung zu schützen als mit einem sogenannten Kabelpflug täglich Kilometer für Kilometer Erdkabel ein zu pflügen. Auch bei eventuellen Reparaturen ist es wohl für alle Beteiligten einfacher, ebenerdig in einer Grube Kabel zu flicken als unsicher in schwindelerregender Höhe.

Es gibt viele Modelle dieser Maschine und auch kleine oder große Wasserläufe sind kein echtes Problem. Zugegeben, ich habe nicht nachgerechnet ob die Technik dieser Verlegung billiger ist, als die Alternative mit den Hochspannungsmasten, aber irgendwann müssen wir endlich mal eine neue und witterungsunabhängige Technik in die Stromversorgung bekommen. Außerdem ist die Akzeptanz solcher Trassen wohl ohne Frage größer als die hässliche Masten-Technik. Wenn sich Ästeten über die Verspargelung der Landschaft durch Windräder mokieren, dann wundert es mich, dass ihnen die Gittermasten noch nicht aufgefallen sind. Auch wenn der Ausbau wirklich schnell vorangehen muss, sollte man pflügen, nicht aber das langwierige Überlandverfahren zelebrieren.

Für mich bleibt die Frage: Sind die so dumm oder sind sie so gerissen, denn je mehr die „Stromversorger“ für ungenutzen Strom bezahlt werden, desto länger habe sie Interesse daran. Wenn jemand täglich Megawatt an ungenutzem Strom bezahlt bekommt ohne auch nur einen Finger dafür zu rühren, warum sollte er dagegen etwas unternehmen?
Hier noch einmal ein Pflug in action:


Wenn jemand noch nicht überzeugt ist, hier eine 20 KV Leitung in matschigem norddeutschen Boden. Man beachte die Geschwindigkeit und das wenige Personal. An den Lohnkosten kann es wohl nicht „zu teuer“ werden.

Nachtrag Mitte Februar 2013: Mit dem vorgeschobenen Ansinnen, die Strompreise zu deckeln, wollen BM Umwelt Altmeyer und BM Wirtschaft Rösner einfach die Beihilfen für die EE rückwirkend kürzen. Es wird Zeit, dass wir diese „Konzern-“ Regierung endlich loswerden, denn die Absender dieser Idee sind klar zu erkennen.

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