Kammerkummer

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Lies auch die ersten beiden Artikel dieser Reihe, denn hier geht es schon um die Zwangskammern, die fast keinem Unternehmer helfen, aber von allen satt kassieren dürfen.
Die Sparkasse schickte mich also zur Industrie und Handelskammer, um ein Gutachten Über mein Konzept erstellen zu lassen.

Ein kleiner Rückblick auf meine Situation: Mit 47 Jahren war ich arbeitslos geworden, hatte aber noch 3 Kinder in der Ausbildung und musste auf ein selbstgenutztes Haus noch jeden Monat 300 Mark (keine Euro) abzahlen. Mir blieb also die Wahl zwischen Sofa mit Sozialhilfe, dann bald ohne eigenes Haus oder selbst was zu unternehmen. Und dazu braucht man sehr oft etwas Geld.

Am Aussendeich

Hier noch einmal ein Bild von der sichersten Bank, die eigenen Arbeit.

Mit meinem sauber aufgeschriebenen Konzept kam ich also pünktlich zu meinem Termin bei der IHK Flensburg an und dachte, nachdem ich mich telefonisch avisiert hatte, könnte ja nicht zu viel Zeit draufgehen. Aber der Herr Gutachter musste offensichtlich erst in Ruhe seine Zeitung zu Ende lesen, denn er ließ mich eine halbe Stunde warten, obwohl niemand bei ihm war. Das habe ich im Spiegel gesehen, als eine Kollegin ihm Kaffe oder Tee brachte.

Dann richtete er großzügig das Wort an mich und erklärte, dass sein Gutachten ungefähr 3000 Mark kosten würde und so genau kenne er die Verhältnisse im Dienstleistungssektor nicht, denn er hätte ja mit weitaus wichtigeren Sachen zu tun.

Du gehst also zur Kammer, um dann Geld von der Sparkasse geliehen zu bekommen und erfährst, dass das erst mal mehr Geld kostet als Du Dir leihen willst. Schlimm, pervers, einfach deutsch!

Weitere Themen Über die IchAG gibt’s es noch in anderen Posts.

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