Betrug am Mobilfunkkunden weiterhin genehmigt?

Endlich hat eine Bundesjustizministerin (Christine Lambrecht SPD) jetzt ein Verbot gegen die betrügerischen Praktiken von Strom, Gas und Anbieter von Mobilfunk eingebracht, die Bild-Zeitung nennt es Anti-Abzock-Gesetz. Gut an dem Gesetz ist, dass die Verträge nicht länger als ein Jahr erlitten werden müssen. Für mich wäre es besser gewesen, wenn ohne Unterschrift überhaupt keine Verträge zu Stande kommen könnten. Oft erkennen nämlich Verbraucher erst mit der Übersendung des Kleingedruckten die wahren Gemeinheiten der Anbieter. Wenn man einen solchen Vertrag also zugeschickt bekommt, dann erkennt man erst dann wer denn dahinter steckt. Kein Mensch glaubt doch ernsthaft, dass der Verkäufer am Telefon auf die Fallstricke gesondert aufmerksam macht.
Geschichte:
Als die Telekom als Aktiengesellschaft an die Börse ging, hat der Schauspieler Manfred Krug in der Werbung für die T-Aktien den Begriff „Mogelcom“ für ein bestimmtes Unternehmen geprägt. Das war vor über 20 Jahren(1996). Bis heute hat sich an diesem Eindruck nichts geändert. Allerdings hat die Institution heute einen Doppelnamen. Mogelkom-DeppiTel (Name geändert!) Außerdem haben die Praktiken dieser fragwürdigen Einrichtung eifrige Nachahmer gefunden. Alle möglichen Anbieter, oft Tochterunternehmen von durchaus seriös operierenden Providern, machen ähnliche Lockangebote, die dann durch die Vertragstexte mit Klausulierungen zurückgenommen werden.
Ist das kriminell oder nicht.
Wenn ich etwas verkaufe, was ich gar nicht habe, was passiert mit mir dann? Soviel ich weiß, ist das nur im Falle von Aktien erlaubt, wobei ich die aber am gleichen Tage dann wirklich kaufen muss. Das sind die sogenannten Leerverkäufe. Wenn man aber eine Leistung verkauft, die von Vornherein nicht erbracht werden kann, dann ist das in meinen Augen Betrug. Was ich mit der Firma erlebt habe, habe ich mit Messungen auf diesem Blog Hier ist der Artikelveröffentlicht.
Dort habe ich bei meinen Messungen verschiedene Funklöcher gefunden, auch in meiner unmittelbaren Umgebung. Warum ich das für Betrug halte ist schnell erklärt. Es gibt ein Gesetz, dass ein sofortiges Kündigungsrecht nach dem Fernabsatzgesetz gewährt. Außerdem wird jeder kleine Onlineshop abgemahnt, wenn er eine zugesicherte Eigenschaft seiner Ware nicht halten kann. Die windigen Provider lassen sich durch gesetzliche Hindernisse aber nicht beeindrucken. Sie versprechen das Blaue vom Himmel und halten sich an Nichts. Wenn sie also mehr Verträge verkaufen als das beworbene Netz überhaupt tragen kann, dann scheint das keinen in der Regierung zu kümmern. Leider auch nicht Frau Christine Lambrecht.
Der komplette Vorgang in Bildern.
ersterAkt Auf diesem Bild erkennt man, dass ich etwas verschnupft reagiere. Ich hatte den Vertrag zu meinen Gunsten geändert, es wurde aber so getan, als habe ich ihn unterschrieben zurückgesendet. Das war nicht der Fall! Den Text der Bilder kann man lesen, wenn man auf die Bilder klickt.
Beim zweiten Bild kommt dann die Bestätigung von Sparhandy, dass die Kündigung angenommen ist. Das hindert das fragliche Unternehmen aber nicht daran, mir fleißig Rechnungen zu schicken. Wohlgemerkt: Erst als Sparhandy mir die Kündigung bestätigt hatte, habe ich von der 6 wöchigen „Kündigungsfrist“ beim Mob. erfahren. Bitte schau auf das jeweilige Datum. Ich habe also sicherheitshalber auch an die Simkarten Herausgeber geschrieben nach Büdelsdorf (bei Rendsburg). Am gleichen Tag habe ich die Einzugsgenehmigung auf das Konto sperren lassen. Einige Tage später bekam ich trotzdem von denen 44 Euro überwiesen als Vorschuss für die vielen „Vergünstigungen“. Das habe ich nicht rechtzeitig gemerkt und als dann die Rechnung über die 44 Euro abgebucht werden sollten, ging der Auftrag natürlich zurück.
Ich bekam also online die Rechnung und als mir der Sachverhalt klar wurde, habe ich die Abbuchung widerwillig genehmigt.Die Firma hat also trotz der Rücknahme meiner Abbuchungsgenehmigung kack frech abgebucht und nicht etwa die Gesetzeslage beachtet. Wohlgemerkt: Ich habe weder einen Vertrag, noch eine Lastschrift unterschrieben. Zu guter Letzt musste ich auch noch 5 Euro für die misslungene Abbuchung bezahlen. (letztes Bild) Die Frage ist: Warum machen die sich so unbeliebt? Sind die tatsächlich auf jeden Cent angewiesen? Vielleicht verkaufen sie ja die so gewonnenen Bankdaten an Hacker, denn kurze Zeit nach diesen Angelegenheiten wurde das Konto von einer dubiosen Adresse mit über 500 Euro belastet. Die habe ich natürlich auch gleich zurückbuchen lassen. Ich will hier mal annehmen, dass das ein Zufall war und beide Vorgänge nicht im Zusammenhang stehen. Seltsam ist es aber allemal.

Fazit:
Es bleibt ja als Geschädigter nicht einfach bei meiner Person. Viele ehrliche Mobilfunkunternehmen bekommen auch einen Schatten von dem Verdacht Die sollten sich gegen solche Praktiken wehren. Nicht zuletzt ist die Politik wieder einmal gefragt. Statt sich Gedanken zu machen, warum die Volksparteien immer weniger Zulauf haben, sollten solche Praktiken unterbunden werden. Das Beispiel von der Justizministerin soll hier trotz aller Mängel als richtigen Schritt gepriesen werden, wenn auch als Schritt mit einem sehr engen Rock.(kurzer Schritt) Übrigens: Man kann sich nicht nur bei der Bundesnetzagentur beschweren, manchmal hilft auch eine Beschwerde bei Trustpilot. Oder bei der Reclabox. Vielleicht gibt es noch andere Foren, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Ich meine: Verträge ohne Unterschrift müssen fristlos kündbar werden!

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